Dank Corona: Rentenkassen im Abwärtstrend – und was das für Selbständige bedeuten könnte.
Ein Kommentar.
10.07.2020 | tl;dr Projekt Vorsorge Expertin Simone Ammer mit einem Kommentar zur aktuellen Lage der Rentenkassen in Zeiten von Corona und dem möglichen Ausweg über eine Rentenversicherungspflicht.
Die aktuelle Situation
Bereits vor der Pandemie wurde besprochen, dass Selbständige zur Einzahlung in die Rentenversicherung verpflichtet werden könnten. Da die Steuer- und Renteneinnahmen zur Deckung der monatlichen Zahlungen an Rentner nicht mehr reichen, müssen neue Lösungen von Seiten des Staates gefunden werden.
Nebenbei wird auch geplant, einzelne berufsständische Versorgungswerke, in die gesetzliche Rentenversicherung zu überführen.
Die durchaus notwendigen Maßnahmen während Corona wie zum Beispiel Kurzarbeit, verschärfen die Situation der Rentenkasse weiter und feuern auch die Diskussion dazu an.
Auch ich teile die Meinung der Experten und sehe schon bald eine Umsetzung in dieser Richtung auf uns zukommen. Wie auch bei anderen Gesetzesänderungen ist die Gefahr groß, dass es nur ein sehr kurzes Zeitfenster geben wird, während dessen du über Alternativen entscheiden kannst.
Diese Alternativen benötigst du aber, um langfristig eine erfolgreiche Altersvorsorge aufbauen zu können. In diesem kurzen Zeitfenster werden aber auch die Anbieter massiv überfordert sein, was bedeutet, dass dein Handlungsspielraum weiter einschränkt wird.
Mein persönlicher Ansatz
Mit meinen Mandanten bespreche ich daher das Thema bereits heute und sichere ihnen so schon jetzt eine (vorteilhafte) Alternative zur gesetzlichen Rente.
Auch für Versorgungswerke der Ärzte, Zahnärzte und die anderen Kammerberufe ist dieses Thema wichtig.
Natürlich haben diese Versorgungswerke eine bessere Liquiditätssituation, als die gesetzliche Rentenversicherung, aber ein Teil ihrer Beiträge wird auch hier für die Sicherung der künftigen Rentner verwendet werden und nicht nur für ihre eigene.
Die Veralterung trägt bereits heute dazu bei, dass die Liquidität in den Versorgungswerken geringer wird und dadurch Rentenversprechen evtl. nicht mehr gehalten werden können.
Sollten die Überlegungen, dass z.B. junge Ärzte nicht mehr in das Versorgungswerk, sondern in die gesetzliche Rente einzahlen müssen, umgesetzt werden, wird auch das massive Folgen haben.
Auch im Bereich der Kammerberufe, z.B. bei Ärzten und Ärztinnen könnten uns gravierende Änderungen erwarten, meint Expertin Simone Ammer.
Freiwillige Beiträge zum Versorgungswerk?
Oft werde ich gefragt: „Soll ich freiwillige Beiträge in mein Versorgungswerk entrichten?“
Hier gibt es – meiner Meinung nach – keine pauschale Antwort. Eine solche Fragestellung ist natürlich immer individuell zu betrachten. Aber grundsätzlich ist auch das Versorgungswerk ein System, bei dem du auf die Kapitalanlage keinen Einfluss haben wirst und auch nicht auf die Entscheidungen, die hier getroffen werden.
Das heißt: auch hier bist du abhängig davon, was entschieden wird. Stichwort: Rentenbeginn hinausschieben, prognostizierte Renten reduzieren und vieles mehr.
Der private Bereich
Im privaten Bereich hast du viele Möglichkeiten, dir deine persönliche Altersvorsorge aufbauen zu können. Hier entscheidest du selbst, was dir wichtig ist und auf was du lieber verzichten möchtest.
Eins ist jedoch immer wichtig, wenn man über Altersvorsorge spricht: lebenslange Einnahmen, egal wie alt du wirst! Neben den steuerlichen und rechtlichen Faktoren, die deine Entscheidung beeinflussen sollten, gibt es meines Erachtens vor allem einen Hauptfaktor – dich!
Mitten im Finanzdschungel
Die Möglichkeiten, die dir der aktuelle Markt bietet, sind gefühlt schier unendlich und führen dazu, dass es dir im Finanzdschungel nicht leicht gemacht wird.
Dafür gibt es, wie z.B. im Bereich der Medizin ja auch, Spezialisten, die wie wir, sich damit den ganzen lieben langen Tag lang beschäftigen, um deine individuelle Situation zu erfassen und dir dann die entsprechenden Informationen an die Hand zu geben. So kannst du die für dich richtige Entscheidung treffen.
Eine langjährige Begleitung und Unterstützung, die evtl. Änderungen in der Lebenssituation berücksichtigt und das Konzept deiner Altersvorsorge regelmäßig auf den Prüfstand stellt, sollte hier selbstverständlich sein.
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Über die Autorin:
Simone Ammer
- Wo ist Handlungsbedarf?
- Wie sehen die gesetzlichen Rahmenbedingungen aus?
- Bist du gut aufgestellt und abgesichert?
Qualifikation: Bankfachwirtin
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