Corona, Selbständigkeit und die Rentenversicherungspflicht - ein Kommentar von Frank Schartel

Corona und die Selbständigen
Ein Kommentar.

01.05.2020 | tl;dr Projekt Vorsorge Experte Frank Schartel mit einem Kommentar zur aktuellen Situation und einer persönlichen Einschätzung zum Thema „Corona und die Selbständigen“

Eines vorneweg…

Hallo liebe Leser,

eines vorneweg – ich bin definitiv kein Freund von epischen Abhandlungen. Aus diesem Grund will ich hier nur kurz meinen Gedanken freien Lauf lassen. Aus meiner Sicht sind Unternehmer und auch Kleinunternehmer mit ihrem täglichen Einsatz und mit ihrer täglichen Begeisterung für das, was sie tun das Rückgrat unserer Gesellschaft.

An dieser Stelle: ein ehrlich gemeinter Dank an alle Gastronomen, Geschäftsinhaber und Handwerker, die mit Ihrer Leidenschaft unser tägliches Leben bereichern!

Die aktuelle Situation (Covid-19/Corona)

Aktuell stecken viele genau dieser Unternehmer und insbesondere die oft vergessenen Kleinunternehmer in Liquiditätsproblemen, die ganz klar auf Corona / Covid-19 und die damit einhergehenden Einschränkungen unseres täglichen Lebens zurück zu führen sind.

Zum Glück werden hier von der Bundesregierung Unterstützungen angeboten – die aber nur die laufenden Kosten absichern sollen… alternativ steht ja jedem Hartz IV offen. Richtig und ausreichend?

Je länger wir die Vorsichtsmaßnahmen gegen das Virus nicht komplett lockern können, desto größer werden die Probleme für diesen Typ tragender Säule unserer Wirtschaft – und damit unserer Gesellschaft und unseres Lifestyles – werden.

Man denke nur an die Gastronomen, die seit Wochen, ja bald Monaten keine Umsätze mehr machen. Da sind auch entschlussfreudig eingeführte Take-aways nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

 

Muk Röhrl, Gaststätte Röhrl

Auf Grund der vollständigen Schließung leiden sie besonders: Die Gastronomen.

Aber viele beweisen Haltung: obwohl die Schulden täglich mehr werden sagt Muk Röhrl vom ältesten Wirtshaus der Welt: „Wir wollen jede Frau und jeden Mann unserer Belegschaft halten.“
(Bildquelle: Gaststätte Röhrl, Social Movies / Weitere Infos: Facebook)

Zum Punkt, Hr. Schartel…

An dieser Stelle möchte ich zum eigentlichen Grund meines Posts vordringen. Hubertus Heil plant auch jetzt weiter im Hintergrund die Einführung einer Rentenversicherungspflicht für Unternehmer und Selbständige.

Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass das Liquiditätsmanagement als Selbstständiger und Existenzgründer schon vor der Corona-Krise eine Herausforderung war. Exemplarisch sei hier das Thema Steuern mit den Schlagwörtern Steuervorauszahlung, Steuernachzahlung, und Umsatzsteuervoranmeldung genannt.

Es ist schon richtig:

  • Selbstständige und Unternehmer müssen Vermögen aufbauen und für später vorsorgen.
  • Angestellte sind oft „Angestellte“, weil sie die Sicherheit von geregeltem Einkommen und Vorsorge bevorzugen.
  • Selbstständige sind in den meisten Fällen selbstständig, weil sie eine Vision haben und diese frei gestalten wollen.

Aber genau diese Freiheit will man nun auf Regierungsebene einschränken. Eine Rentenversicherungspflicht – ein enges Korsett.

Meine Meinung

Ich kenne Unternehmer, die bauen bei ihrer Altersvorsorge auf alte Unimogs, andere sehen ihr Unternehmen mit seinem Wert als ihr Ruhestandskapital. Diese Gedanken kann zumindest ich absolut nachvollziehen, wer nicht?

Wenn man sein Leben lang etwas aufbaut, möchte man irgendwann ja auch ernten, oder?

Ich denke, an dieser Stelle sollte festgehalten werden, dass meiner Ansicht nach jegliches Vermögen eine Vorsorge-Strategie sein kann. Und genau aus diesem Grund halte ich von der aktuellen Diskussion, von der aktuellen Umsetzungsidee der Regierung…nichts.

Vorsorge? Ja, auf jeden Fall. Verantwortungsbewusst und bitte auch mit den entsprechenden Zahlen im Hinterkopf. Aber wenn wir vom Unternehmertum erwarten, dass es Arbeitsplätze, Ideen, Innovation und Steuereinnahmen schafft, dann sollten wir auch bei der Altersvorsorge diese Freiheit und Kreativität freien Lauf lassen. Gerne mit einem für jeden tragbaren Mindestrahmen – aber nicht mit einer Allgemeinverpflichtung.

Auch ein Konzern mit tausenden Arbeitnehmern hat seinen Anfang mit einer Idee im Kopf eines Unternehmers genommen – diese Freiheit darf nicht eingeschränkt sondern muss gefördert werden. Gerade in den Anfängen, in den ersten Jahren ist, vereinfacht gesagt, jeder Euro, der in das Unternehmen investiert werden kann, langfristig betrachtet gewinnbringender für alle, also auch für Statt und Gesellschaft, investiert, als in eine „Zwangsaltersvorsorge“.

Denn am Ende sind es doch diese Unternehmer die in ihrer Rolle als Arbeitgeber das soziale System inkl. der deutschen Rentenversicherung am Leben halten, oder?

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Porträt von Frank Schartel, Autor und Berater, Projekt Vorsorge

Über den Autor:

Frank Schartel

Die richtige Lösung für meine Kunden zu finden hat für mich oberste Priorität. FP-Finanzpartner bietet mir mit über 120 Partnergesellschaften dazu die perfekten Möglichkeiten.

Seit 27 Jahren bin ich in der Finanzbranche tätig und freue mich unabhängig meine Kunden mit den richtigen Produkten versorgen zu können.

Das Thema Altersvorsorge ist zwar ein alter Hut, aber wichtiger denn je und bei den vielen, neuen Angeboten auch wieder richtig interessant!

Qualifikation: Bankbetriebswirt

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